Was ist ein Trauma?

 

Viele vermeintliche Verhaltensprobleme oder auch gesundheitliche Störungen entstehen aufgrund traumatischer Erlebnisse, die das Tier nicht verarbeiten konnte. Das Wort Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet Wunde (seelisch oder körperlich).

 

Ein seelisches Trauma verbinden wir meistens mit besonders schrecklichen Er- eignissen wie z.B. ein schwerer Unfall, Misshandlungen oder ein Aufenthalt in ei-ner ausländischen Tötungsstation. Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass ein Trauma bei Tieren bereits durch harmlos erscheinende Situationen entstehen kann, z.B. Straßenverkehr, Renovierung der Wohnung, eine Autofahrt oder eine zugeschlagene Tür.

 

Tiere sind hochsensible Wesen mit einem komplexen Gefühlsleben, bereits kleinste Unstimmigkeiten oder Veränderungen in ihrem Umfeld können sie sehr beunruhigen und sie in Angst und Schrecken versetzen.

 

Wenn ein Tier etwas erlebt, das es als bedrohlich einstuft, werden im Körper be-stimmte hormonelle Stressreaktionen ausgelöst, die dafür sorgen, dass dem Tier sehr viel Energie zur Verfügung steht, damit es kampf- oder fluchtbereit ist. Bei Wildtieren können wir diesen Mechanismus häufig beobachten, wenn ein Beute-tier gejagt wird. War das Beutetier schnell genug und konnte es seinen Jäger ab-hängen, dann schüttelt es sich und der Organismus beruhigt sich wieder.

 

Bei unseren Haustieren kommt es jedoch häufig zu Situationen, in denen sie den Kampf- oder Fluchtimpuls nicht ausleben können, dann entsteht eine Art innere Erstarrung (Schockzustand), wodurch die überhöhte Ausschüttung an Stresshor-monen nicht abgebaut werden kann und im Organismus verbleibt. Es kommt da-durch zu einer sehr starken Anspannung des Nervensystems, die dauerhaft be-stehen bleibt und zu zahlreichen gesundheitlichen Störungen und Verhaltensauf-fälligkeiten bei dem Tier führen kann.

 

 

Die Auswirkungen eines Traumas

 

Ein Trauma ist also ein unverarbeiteter Schockzustand, der im Nervensystem gebunden ist. Das Nervensystem verliert seine Fähigkeit, auf verschiedene Situa- tionen sowie Reize angepasst und flexibel zu reagieren. Dadurch entstehen dann bei vielen Tier auffällige Verhaltensweisen, z.B. innere Unruhe und Nervosität, Ängstlichkeit, Apathie, Gereiztheit, Unsauberkeit oder Stereotypien (z.B. starkes Belecken bestimmter Körperstellen, ausreißen von Fell etc.).

 

Es können aber auch gesundheitliche Beschwerden auftreten wie z.B. ein gestör-tes Immunsystem, Allergien, Haut- und Fellprobleme, ständiger Juckreiz, Appetit- losigkeit oder übermäßiger Appetit, Verdauungsprobleme, Gastritis, organische Erkrankungen, hormonelle Ungleichgewichte ( z.B. Schilddrüse), Autoimmuner-krankungen uvm.

 

 

Verschiedene Arten von Trauma

 

Es gibt verschiedene Arten von Trauma, z.B. Geburtstrauma, das durch eine komplizierte Geburt ausgelöst werden kann oder Entwicklungstrauma, das u.a. aufgrund einer frühen Trennung vom Muttertier entstehen kann oder einer nicht artgerechten Haltung während der Prägephase. Ein Schocktrauma kann z.B. durch einen Unfall oder eine ernsthafte Erkrankung zustande kommen. Steht das Muttertier während der Trächtigkeit häufig unter Stress, so kann sich bei dem ungeborenen Tier bereits im Mutterleib ein vorgeburtliches Trauma entwickeln.

 

Sollte dein Tier zu auffälligen Verhaltensweisen neigen oder regelmäßig bestim-mte gesundheitliche Beschwerden haben, ohne dass es dafür einen medizini-schen Grund gibt, dann könnte es sein, dass es an Traumasymptomen leidet.

 

Ein Trauma löst sich in den meisten Fällen nicht von alleine auf, deshalb ist es wichtig, das Nervensystem zu unterstützen, die unerlösten Schocksymptome ab-zubauen, damit es sein natürliches Reaktionsvermögen zurückgewinnt und das Tier dadurch in sein körperliches und seelisches Gleichgewicht findet.

 

 

Ich helfe dir und deinem Tier sehr gerne weiter!