Wenn es Tieren seelisch nicht gut geht

Die Erkenntnis der Verhaltensbiologie, dass Tiere sowohl eine individuelle Persönlich-keit besitzen wie auch ein komplexes Ge-fühlsleben, hat dazu geführt, dass sich in den letzten Jahrzehnten eine respektvol-lere Haltung gegenüber Tieren entwickelt hat und wir Tiere inzwischen mit anderen Augen sehen.

 

In jedem Lebewesen greifen seelische

und körperliche Prozesse ineinander, denn Körper und Seele sind miteinander verbunden. Kommt es zu seelischen Verletzungen, so hat das auch immer eine Auswirkung auf das körperliche Wohlbefinden und das Verhalten.

 

Wenn es Tieren seelisch nicht gut geht, dann entwickeln sie entweder bestimmte Verhal-tensauffälligkeiten oder sie bekommen gesundheitliche Beschwerden, manchmal auch beides.

Wie Tiere auf ihren Seelenschmerz aufmerksam machen

Es ist sehr wichtig, dass wir veränderte Verhaltensweisen und gesundheitlichen Störun-gen unserer Tiere ernst nehmen, denn sie symbolisieren die Tränen des Tieres, es möchte auf seinen Seelenschmerz aufmerksam machen, damit ihm geholfen wird. Je länger wir warten, in der Hoffnung, dass die "Problemchen" von alleine wieder verschwinden, desto stärker werden sie sich und umso langwieriger wird dann die Genesung sein.

 

Zu den Verhaltensveränderungen aufgrund seelischer Belastungen zählen z.B. Ängst-lichkeit, Unsicherheit, Zurückgezogenheit, Apathie, Reizbarkeit, Aggressionen, Nervosität, Hyperaktivität, Unsauberkeit, ständiges Belecken der Pfoten oder anderer Körperstellen uvm.

 

Zudem können folgende gesundheitlichen Störungen auftreten, z.B. chronische Durchfälle, Erbrechen, Verstopfung, Haut- und Fellprobleme, Juckreiz, Ekzeme, Unverträglichkeiten, Allergien uvm.

 

Bei jeglichen Veränderungen des Tieres, dazu zählen gesundheitliche Beschwerden und Verhaltensauffälligkeiten, sollte es zunächst unbedingt tierärztlich untersucht werden, um eine organische Erkrankung ausschließen zu können.

Wenn wir der Auslöser für die Problematik

Manchmal schlagen die Bemühungen des Menschen, sich in sein Tier hineinzuversetzen, fehl und die gut gemeinte Zuwendung schlägt ins Gegenteil um, z.B. weil menschliche Eigenschaften und Bedürfnisse auf das Tier projiziert werden, die nicht im Interesse des Tieres sind oder wir haben bestimmte Erwartungen an unser Tier haben, die es nicht erfüllen kann.

 

Zudem können Veränderungen der Lebensumstände, z.B. längere Arbeitszeiten oder ein Umzug, zu Trauer oder auch Heimweh bei Tieren führen. Unverarbeitete Emotionen bringen das Energiesystem durcheinander und schwächen das Immunsystem.

 

Auch unsere eigenen negativen Gefühle und Stress können sich unbewusst auf unsere Tiere übertragen und sie belasten, genauso wie Streitigkeiten in der Familie.

 

Deshalb ist es wichtig, die Ursache der Problematik zu erkennen und Lösungen zu finden, um sie zu beheben, damit das Tier wieder in sein seelisches Gleichgewicht zurückkehren kann.