Wenn die liebevolle Fürsorge der Mutter fehlt, dann kommt es zu vielen Defiziten in der Entwicklung und der Nachwuchs hat einen schweren Start ins Leben.
Durch Studien der Traumaforschung ist bekannt, dass ängstliche Muttertiere nicht sehr fürsorglich sind und nur wenig Zeit in die Pflege ihres Nachwuchses investieren.
Zudem werden die Ängste und der Stress des Muttertieres bereits im Mutterleib auf die ungeborenen Tiere übertragen, wodurch die jungen Tiere dann auch ängstliche Verhal-tensweisen entwickeln und nur schlecht mit Stress umgehen können.
Entwicklungsrückstände durch Vernachlässigung
Die gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung hängt in den ersten Lebens-wochen von der Fürsorge des Muttertieres ab. Wenn die Mutter ihren Nachwuchs nicht richtig versorgen kann, weil sie z.B. gestresst und überfordert ist oder weil die jungen Tiere früh von der Mutter getrennt wurden, dann kommt es zu großen Defiziten auf kör-perlicher und geistiger Ebene, denn die Vernachlässigung hat u.a. Auswirkungen auf mehr als 300 Gene im Gehirn der jungen Tiere.
Ein weiterer Faktor der zu Entwicklungsrückständen führen kann und heutzutage immer häufiger vorkommt, ist der Mangel an Reizen. Wächst ein Tier isoliert und in einer reiz-armen, kargen Umgebung auf, dann können sich die verschiedenen Körpersysteme nicht optimal entwickeln. Die Folge ist, dass das Gehirn nicht so anpassungsfähig ist wie bei einem gesunden Tier, ein oder mehrere Sinnesorgane nicht gut funktionieren (z.B. die Augen), der Körper bestimmte Bewegungsmuster nicht erlernt hat und das Stress-System überempfindlich ist und stark auf sämtliche Reize reagiert.
Tiere mit dieser Problematik stammen häufig aus Zuchtbetrieben, in denen es um die schnelle Vermehrung geht. Zudem können Tiere, die aus dem Tierschutz stammen be-troffen sein sowie Labortiere.
Diese Tiere sind häufig Opfer mangelnder Fürsorge und Sozialisierung, sie haben auf-grund der Haltungsbedingungen kaum etwas kennengelernt und weisen teilweise große Entwicklungsrückstände und Verhaltensauffälligkeiten auf. Sie sind z.B. sehr unsicher, schreckhaft, haben viele Ängste und sind besonders stressempfindlich.