So hifst du deinem Tier, wenn es Angst hat

Emotionale Stimmungen übertragen sich nicht nur vom Mensch auf das Tier, sondern auch umgekehrt. Das bedeutet, wenn unsere Tiere glücklich und ent-spannt sind, wirkt das beruhigend auf uns und wir nehmen ebenfalls eine gelassene innere Haltung ein.

 

Hat unser Tier jedoch Angst, dann überträgt sich diese Emotion ebenfalls auf uns und führt dazu, dass wir beunruhigt sind und eventuell selber Angst bekommen. Das spürt dann wiederum das Tier, wo-durch sich seine Angst extrem steigern kann.

 

Das Phänomen der Stimmungsübertragung kann dazu führen, dass sich Emotionen zwischen Men-schen und ihren Tieren verstärken und dann unkontrollierbar werden. Das ist besonders problematisch, wenn es um die Emotion Angst geht. Denn ein Tier, das Angst hat, kann nicht angemessen auf bestimmte Reize und Situationen reagieren kann, da sein vegeta-tives Nervensystem unter Stress und großer Anspannung steht. Das Tier benötigt daher eine Bezugsperson, die ihm in einer kritischen Situationen Ruhe und Gelassenheit ver-mittelt, damit es sich schneller beruhigt. Voraussetzung dafür ist, dass die Bezugsperson innerlich entspannt und ruhig ist, wie der "Fels in der Brandung".

Angstsymptome erkennen

Man unterscheidet zwischen Phobien und chronischen Angststörungen, beide Zustände gehen mit bestimmten Verhaltenssymptomen des Tieres einher.

 

Bei einer Phobie löst ein bestimmter Reiz oder auch mehrere Reize, die eigentlich keine Bedrohung für das Tier darstellen, starke Angstsymptome bei dem Tier aus, meistens kommt es zu einem Flucht- oder Abwehrverhalten. Viele Tiere leiden z.B. an einer Ge-räusch- oder Knallphobie, die sich oftmals zu Silvester besonders intensiv zeigt. Eine Phobie kann sich bei Tieren schnell zu einer chronischen Angststörung entwickeln.

 

Leidet das Tier an einer chronischen Angststörungen, dann steht es auch ohne einen bestimmten Auslöser unter permanenter Anspannung, es ist ständig auf der Hut, nervös und unruhig oder aber zurückgezogen und lethargisch. Unbekannte Situationen und zu-sätzliche Reize, z.B. Besuch, laute Musik, Renovierung der Wohnung etc., verschlimmern die Angstzustände des Tieres oftmals noch.

 

Angst löst immer enormen Stress bei dem betroffenen Tier aus und es kommt in den meisten Fällen zu Verhaltenssymptomen wie z.B. hecheln, speicheln, plötzlicher Harn-und/oder Kotabsatz, verstärktes Schwitzen an den Pfotenballen. Einige Tiere reagieren    in angstauslösenden Situationen auch gereizt oder aggressiv.

 

Bei jedem Tier, das an Ängsten leidet, wird auf Dauer neben der Beeinträchtigung der Lebensqualität auch das Immunsystem geschwächt, denn der Körper aktiviert seine Selbstheilungskräfte nur dann zu 100%, wenn sich das Tier sicher und geborgen fühlt.

 

Wenn die Ängste nicht abgebaut werden können, entwickeln viele Tiere psychosoma-tische Erkrankungen wie Durchfall, Erbrechen, Juckreiz, Allergien etc. Wissenschaftlich nachgewiesen ist zudem die angst- und stressbedingte psychogene Blasenentzün-dung bei Katzen.

 

Deine innere Ruhe hilft deinem Tier, Ängste abzubauen

 

Diese Übung hilft dir und deinem Tier Stress abzubauen und das Nervensystem zu ent-spannen. Deine Entspannung überträgt sich automatisch auf dein Tier, deshalb kannst   du diese Übung sowohl als tägliche Entspannungsübung praktizieren, wie auch vor oder während aufregender Ereignisse anwenden, z.B. Tierarztbesuch, Silvester etc.

 

Es ist empfehlenswert, diese Übung täglich für 3-5 Minuten durchzuführen, evtl. sogar mehrmals täglich, je nach Problematik.

 

Setze oder stell dich bequem hin und atme einige Male tief durch die Nase ein und aus. Dann lege deine Hände auf deinen Bauch und beobachte, wie sich beim Einatmen die Bachdecke anhebt und beim Ausatmen wieder senkt.

 

Da jede Emotion mit einem bestimmten Atemmuster verbunden ist, sind Atemübungen besonders wirksam, um belastende Emotionen und Stress aufzulösen.

 

Wenn du entspannt und ruhig atmest, legst du deine Hände locker auf den Körper deines

Tieres. Am besten auf den Körperbereich, der für dich einfach zu erreichen ist. Wenn dein Tier keine direkte Berührung mag, dann halte deine Hände einige Zentimeter vom Körper entfernt.

 

Stell dir beim Ausatmen vor, dass dein Atem durch deine Finger in den Körper deines Tie-res strömt. Auf diese Weise atmest du einige Male entspannt ein und aus. Spüre, wie dein Atem kommt und geht.

 

Es kann sein, dass deine Handflächen warm werden und die Finger kribbeln, das ist ein Zeichen, dass die Energie zwischen euch fließt. Je entspannter du bist, desto besser kann sich dein Tier entspannen. Viele Tiere zeigen deutliche Entspannungszeichen, wie z.B. gähnen, kauen oder schmatzen.

 

Beende die Übung nach einigen Minuten, indem du deine Hände von deinem Tier nimmst. Atme noch einige Male tief durch, streck dich und schüttel deine Arme und Hände kräftig aus. Meistens beginnen die Tiere dann auch, sich zu strecken, zu gähnen oder sich zu schütteln.